Mehr als ein Jahr ist rum, seit meinem ersten Eintrag. Ein bisschen mehr als ein Jahr ist rum, seit ich nach New York gegangen bin. Und genau eine Woche bin ich jetzt schon wieder zu Hause in Deutschland. Es ist verrückt, wie schnell die Zeit verging und es ist verrückt, wie sehr es sich jetzt schon anfühlt, als wäre ich niemals weg gewesen. Wie ich das finde, weiß ich noch nicht genau, denn einerseits bin ich natürlich froh, dass ich mich sofort wieder sehr wohl hier fühle, aber andererseits fühlt es sich an, als würde das dem letzten Jahr irgendwie gar nicht ausreichend Bedeutung geben. Aber es ist halt auch erst eine Woche, ich werde ja sehen, wie sich da jetzt so weiter entwickelt.
Und auch wen ich die USA und New York schon das ein oder andere Mal vermisse, insgesamt habe ich schon wieder viele tolle Sache entdeckt, die in Deutschland echt cooler sind. Nachdem ich gleich am Flughafen, noch bevor wir das Parkhaus verlassen hatten, mein erstes Brötchen mit Mortadella verdrückt hatte, was ja wohl sowas von mega gut schmeckt!!! (sorry Bagel, ich vermisse euch trotzdem sehr!), habe ich mich dann allerdings gleich auf der ersten Raststätte etwas blamiert, als ich mich relativ lauthals über die vielen deutschen Touristen hier bei meiner Mama beschwert habe, die mich freundlicherweise allerdings auch sofort mit etwas leiserer Stimme darauf hinwies, dass das daran liegen könne, dass wir ja hier auch in Deutschland sind! Ups! Daran muss ich mich dann wohl noch wieder gewöhnen! :D
Sehr gefreut habe ich mich allerdings, auch trotz der vielen Baustellen, über die Autobahn und dass man hier tatsächlich auch mal schneller fahren darf als 90km/h! Wie geil ist das denn bitte?! Und keine Stop-Schilder mehr an jeder dummen Ecke, sondern ganz simples Recht-vor-Links! Toll! ;)
Dass ich noch immer in Dollar bezahlen möchte, legt sich bestimmt auch die nächsten Tage, und wie das mit dem Trinkgeld funktioniert, daran gewöhn ich mich bestimmt auch wieder. Was ich jetzt schon wieder toll finde, ist, dass man hier ohne Probleme auch getrennt zahlen kann!
Was ich außer Bagel und dem „How are you?“ bisher am meisten vermisse sind Frozen Yoghurt und Netflix, aber naja, dafür gibt es hier endlich wieder vernünftige Eisdielen und gute deutsche Schokolade!!! Ich weiß, ich weiß, Luxusprobleme…ich werde darüber hinwegkommen…hoffentlich! ;)
Ein Jahr in den USA ist rum. Ein Jahr so voll von Höhen und Tiefen, dass es mir schwer fällt es in nur ein paar Sätzen zusammen zufassen. Ein Jahr in der geilsten Stadt der Welt. New York City. So viele Eindrücke, Erlebnisse und Erinnerungen. Eine Stadt die und ein Jahr das ich niemals vergessen werde.
Denn dieses Jahr und diese Stadt haben mich verändert. Ich habe so viel gelernt, über das Leben, über die Menschen und vor allem über mich. Ich habe so viel erlebt und gesehen, dass ich es selber im Nachhinein oft kaum glauben kann. Es war ein Jahr voller guter aber leider auch schlechter Tage, aber am Ende bin ich einfach so unfassbar froh und auch stolz, dass ich es durchgezogen habe.
Über mein AuPair-Jahr als solches habe ich ja schon vor ein paar Wochen meine abschließenden Worte gefunden und meine Meinung hat sich auch in den letzten Wochen nur weiter bestärkt, denn auch wenn mein AuPair-Jahr bei weitem nicht immer perfekt oder einfach war, ich bereue die Entscheidung es gemacht zu haben auf keinen Fall.
Und wie ich es bereits vorher diverse Male getan habe, aber einfach nicht müde werde es immer und immer wieder zu tun, möchte ich mich bedanken, und zwar bei allen die dieses Jahr zu dem gemacht haben was es war. Bei meinen Mädels, die mich vor Ort durch dieses Jahr begleitet haben, ein großes Dankeschön gab es ja schon letzte Woche. Bei all den anderen tollen, liebenswerten Menschen, die meinen Weg in diesem Jahr gekreuzt haben. Bei meinen Freunden aus Deutschland, für die Unterstützung aus der Ferne und die grenzenlose Geduld. Und natürlich bei Mama und Papa, denn ihr seid die besten Eltern und ich liebe euch!
Aber auch bei der geilsten Stadt der Welt will ich mich bedanken. Meiner großen Liebe, New York City. Mit allem was du mich hast erleben lassen, das letzte Jahr über, hast du mich zwar oft sehr fertig gemacht, zum Nachdenken gebracht und oft auch einfach müde, aber gleichzeitig und viel wichtiger auch oft zum glücklichsten, dankbarsten und das Leben liebenden Menschen gemacht! Danke, dass du mich aufgenommen hast, so wie ich bin und mir geholfen hast mich so oft einfach mal zu verlieren und noch viel öfter mich selbst zu finden!
Danke!
Der offizielle Teil dieses letzten Eintrags ist hier eigentlich zu Ende, aber wer will kann gerne noch ein bisschen weiterlesen, denn hier folgt nun noch eine kleine private Führung durch New York City, denn auch wenn ich eigentlich gar nicht so richtig weiß, was mein Lieblingsort ist oder das coolste was man in NYC machen kann, weil einfach alles so cool ist, versuchen tue ich es trotzdem:
Wenn man im kleinen und beschaulichen, wunderschönen und grünen Bronxville, ca. 20 Meilen nördlich von Manhattan, in den Zug steigt, kann man sich eigentlich noch nicht mal im entferntesten vorstellen was einen erwartet sobald man im Grand Central wieder aus dem Zug steigt.
Die erste Sache die einem sofort auffällt sind diese gigantischen Menschenmassen. Menschen, überall, und zwar jeglicher Nationalität, jeglicher Religion, jeglicher Profession und keiner, wirklich keiner wirkt in New York fehl am Platz. Es gibt einfach niemanden der nicht in diese Stadt passt, niemand ist zu normal oder zu verrückt, weil einfach jeder in New York auf irgendeine Art und Weise gleichzeitig normal und verrückt ist. Und auch wenn ich gesagt habe, dass ich eigentlich gar keinen richtigen Lieblingsplatz habe in New York, der Grand Central ist irgendwie doch einer. Einer von vielen eben. Das Gebäude selber ist einfach schon ein Blickfang und von innen ist es einer der schönsten Bahnhöfe in denen ich je war! Alleine hier könnte man einen Tag lang einfach sitzen, Leute beobachten und New York auf sich einwirken lassen.
Gut geht das Leute beobachten aber eigentlich an allen größeren Plätzen und in den Parks. Bryant Park direkt hinter der Public Library, Columbus Circle direkt an der südwestlichen Ecke von Central Park, am Flatiron Building, dem ersten Hochhaus New Yorks, am Union Square, im Washington Square Park oder im Battery Park. All diese Plätze sind so schön gestaltet und stellen nur einen Bruchteil der vielen grünen Oasen in der City dar. Denn entgegen aller Vorurteile ist New York nicht nur ein Hochhaus-Jungle, sondern hat so viele tolle grüne Parks zu bieten!
Die schönsten Spaziergänge kann man wohl durch den Central Park machen, aber mindestens genauso cool ist auch die Highline oder der Hudson River Park den kompletten Hudson River entlang, und auch Spaziergänge durch Little Italy, Soho, Noho, das East Village, das West Village, Tribeca und Greenwich Village sind tolle Möglichkeiten viele verschiedene Facetten von New York kennenzulernen.
Und auch wenn der Times Square eigentlich immer ein „Pain in the Ass“, völlig überfüllt und viel zu touristisch ist, es ist definitiv der Platz an dem man am meisten realisiert, dass man in New York ist.
Die tollsten Aussichten auf die Skyline hat man definitiv vom „Top of the Rock“, wenn man allerdings lieber kein Geld ausgeben möchte, dann ist eine Fahrt mit der Staten Island Ferry (inklusive Blick auf die Statue of Liberty) ein Muss und auch der Blick von der Promenade in Brooklyn oder dem Brooklyn Bridge Park sind einfach grandios.
Zu den Dingen die man meiner Meinung mal gemacht haben sollte (und die ich oben noch nicht erwähnt habe) in NYC gehören definitiv Subway fahren, obwohl man beim Laufen doch wesentlich mehr entdecken kann, zu einem Sportevent gehen (Basketball bei den Knicks oder Brooklyn Nets, Ice Hockey bei den Rangers, …), Ruderboot fahren im Central Park, in eine Broadway Show gehen, Sonntags in einen Gospelgottesdienst die Times Square Church gehen (selbst wenn man nicht gläubig ist), in „Ellen’s Stardust Diner“ essen gehen, weil dort die Bedienungen teilweise besser singen als so mancher Broadwaystar, zum 9/11 Memorial und definitiv auch in das Museum, genauso wie ins Metropolitan Museum of Arts, ins MoMA und in das American Museum of Natural History.
Und das allerwichtigste zum Schluss… Was man in New York unbedingt mal gegessen haben muss: Einen New York Cheesecake am besten bei Junior’s oder Eileens Cheesecake, die geilsten Burger bei Shake Shack und Five Guys, Frühstück im IHOP, Mexikanisch in einem der vielen „Chipotle“-Restaurants, Italienisch (mit umsonst Salat) bei Olive Garden, die Brokkoli-Käse-Suppe bei Panera Bread und fertiges super gutes und gesundes Organic Food bei Whole Foods!!
Also falls das bisher noch nicht so rübergekommen sein sollte, REIST NACH NEW YORK!! Diese Stadt ist der Hammer!!! Meine große Liebe!!! ♥